Hunde, die bellen, beißen nicht?

Bellen ist nicht gleich Bellen
Angst vor bellenden Hunden ?

Hunde, die Bellen beissen nicht?

 

Bellende Hunde sind bei Menschen, die starke Angst vor Hunden haben, fast immer einer der Trigger, die aus Angst Panik werden lassen. Auch bei weniger tief sitzenden Ängsten wird Bellen als hoch aggressiv empfunden. Ob es das immer ist, ist keineswegs sicher. Hier nun ein kleiner Aufklärunsgtext zu bellenden Hunden:

 

Hunde, die bellen, das lässt sich pauschal sagen, sind auf jeden Fall stark erregt. Die Gründe dafür können positiver, pflichtschuldiger und negativer Natur sein. 

 

Das freudige Bellen bei positiven Auslösern: Der Hund entdeckt auf dem Gassigang einen seiner Lieblinge, das kann ein Artgenosse sein oder ein Mensch und freut sich unbändig darüber.

Oder: Frauchen kommt endlich nach Hause. In einem wilden Freudenbellen macht sich der Vierbeiner Luft. Manch ein Hund bellt erfreut, wenn es ans Fressen geht. Freudiges Bellen oft mit aufgekratzten Rumgehopse zeigt: der Hund hat ordentlich Vorfreude im Pelz. Ein Familienhund merkt, dass es gleich raus geht, ein Jagdhund, dass der Chef auf die Jagd geht. Yeah!!!!=lautes Bellen.

 

Bellen eines Hundes aus Pflicht und Veranlagung:

Es gibt Hunderassen, die wurden dafür gezüchtet, auf etwas aufzupassen: auf Haus und Hof, die Rinderherde, den Hühnerstall... . Hier hat man bellfreudige Tiere so lange gekreuzt, bis Hunde mit eindrucksvollen und einschüchternden Bellen dabei herauskamen. Das Ziel: Menschen und Beutegreifer rechtzeitig mit Bellen abschrecken und vertreiben, bevor sie stehlen oder Nutzvieh reissen. Hof- und Herdenschutzhunde gehören zu diesen „Berufsbellern“. 

 

Bellen aus Frust und Überforderung, an der Leine und am Gartenzaun... 

Dieser Belltyp ist sehr häufig anzutreffen. Viele Hunde bellen, weil sie eine Situation überfordert, sie ihren Willen nicht bekommen oder weil nicht artgerecht gehalten werden.

Besonders in der Stadt und an der Leine sind viele Hunde mit Alltagssituation überfordert. An der Leine können sie nicht fliehen, wenn sie etwas als bedrohlich empfinden: dann bellen sie, um auf ihre Art zu sagen: Ich finde Dich scheisse, ich bin mißtrauisch, hau ab!! Sie können aber auch nicht dorthin, wo sie gerne hin wollen, zu einem anderen Hund zum Beispiel: dann bellen sie aus Frust.

 

Am Gartenzaun können sich die Motivationen zu Bellen mischen: Bellen, um zu vertreiben, Bellen aus Frust, weil der Zaun keinen Kontakt zulässt, Bellen aus Langeweile, weil der Hund immer nur in diesem öden Garten ist.

 

Angstbellen und scheinaggressives Bellen: Menschen die Angst vor Hunden haben, haben es sehr oft mit vierbeinigen Seelenverwandten zu tun. Unsicherheit trifft auf Unsicherheit. Hunde sind Körpersprachler. Sie lesen unser Verhalten darüber wie wir uns ihnen gegenüber körperlich verhalten. Wenn ein Mensch aus Angst erstarrt, bedeutet das in der Hundesprache: der Zweibeiner droht mir. Auch hektische Bewegungen zum Beispiel in Panik deuten gerade ängstliche Hunde als Angriff. Auch hier dienen Knurren, Bellen und Scheinattacken dazu einzuschüchtern und sich den „gefährlichen“ Menschen vom Leib zu halten.

 

Daher kommt der Spruch „Hunde, die bellen, beissen nicht.“ Wer geht, sich abwendet oder auf Distanz bleibt, macht schließlich das, was der Hund durch sein Bellen erreichen will. Beissen ist erst das allerletzte und sehr selten eingesetzte Mittel, wenn der Hund glaubt, sich in einer auswegslosen Lage zu befinden. Die meisten Hunde wenden Beissen mit Verletzungsfolge lebenslänglich nicht an.